Persönliches

Schicksalsschläge

Endlich melde ich mich mal wieder zu Wort. Es gab eine sehr lange Abwesenheit meinerseits und dafür entschuldige ich mich bei euch. Doch schon immer hatte ich Followers mit viel Verständnis und grosser Akzeptanz. Viele von euch wissen, wie stark sich das Leben von heute auf morgen verändern kann und plötzlich viel zu viel los ist. Genau das geschah bei mir und ich musste meine Socialmedia Präsenz aufschieben. Doch heute möchte ich euch gerne über alles informieren, dass ihr endlich wieder einen Überblick über mein Leben mit den Pferden habt.

Lange zögerte ich den Blogeintrag über Riverbank’s Tod hinaus. Aber da der Schmerz über seinen Verlust nie weggehen wird, muss ich mich endlich dazu überwinden. Riverbank fand seinen Tod kurz vor Neujahr. Seine Reitbeteiligung war bei ihm und sah ihn auf der Weide stehen, er bewegte sich aber keinen Meter auf sie zu und entlastete sein rechtes Hinterbein. Da sie ratlos war und sein Verhalten komisch fand rief sie mich gleich an. Panisch stieg ich ins Auto und fuhr direkt in den Stall. Er stand mitten in der grossen Weide, ganz alleine und sah aus wie ein verlorenes Einhorn. Er drehte sich um seine Achse um mich zu begrüssen, aber belastete das Hinterbein nicht. Es hing kraftlos an seinem ermüdeten Körper. Der Tierarzt bestätigte den Verdacht eines gebrochenen Beines und riet mir ihn sofort einzuschläfern, da ein schmerzfreies Leben nach einer Operation nicht möglich wäre. Eine Welt brach für mich zusammen, meine Mutter weinte leise neben mir und streichelte seine warmen Nüstern. Wir brauchten nicht lange zu diskutieren, dass wir ihn von seinen Schmerzen erlösen war sofort klar. Ich blickte in seine grossen schwarzen Augen und sie sagten mir, dass er bereit ist um von dieser Welt zu gehen. Der Tierarzt meinte, dass es schwierig wird, ihn hinzulegen, da sein Bein gebrochen sei. Doch Riverbank machte das in einer solchen Ruhe, die mir heute noch Gänsehaut über den Rücken jagt. Meine Mutter und ich knieten vor seinem Kopf, streichelten ihn und flüsterten ihm Worte zu, bis sein Herz aufhörte zu schlagen.

Riverbank war ein Geschenk Gottes. Er kam zu uns und schenkte meiner Mutter wieder Vertrauen in die Pferde und der Spass am Reiten. Immerzu passte er auf sie auf und trug sie sicher durch Wald und Wiese. Er genoss es, einen Star zu sein bei uns, geschätzt und geliebt zu werden, so, wie wir alle unsere anderen Pferde lieben. Seine Rückenprobleme wurden fast komplett therapiert durch das Dressurreiten und die regelmässigen Osteopathie Behandlungen. Ich liebte dieses Pferd so sehr, dass ich dachte ein Teil von mir stirbt mit seinem letzten Atemzug. Die Trauer ist schwer zu beschreiben, aber sie liess mich drei Wochen vom Stall fernbleiben.

Natürlich riss ich mich irgendwann für Cameron und Welldone zusammen und machte weiter. Wirklich Spass hatte ich lange nicht mehr. Welldone lahmte immer wieder und Cameron war unheimlich schwierig zu reiten. Wir ritten ihn seit Jahren gymnastizierend und hatten nur die besten Sättel auf seinen Rücken gelassen. Doch wir hingen immer an einem Punkt fest. Ich schob das Problem vor mich hin, da ich meinen Abschluss vor mir hatte. Nach den Prüfungen widmete ich mich Cameron wieder mehr und liess seinen Rücken röntgen. Die Diagnose zog mir den Boden unter den Füssen weg und ich wollte nicht glauben, dass all meine geliebten Pferde krank sind. Die Diagnose Kissing Spines warf mich erneut zurück in der Arbeit mit den Pferden, das grosse Feuer der Leidenschaft wurde immer mehr zur fast erlöschenden Glut.

Schweren Herzens entschied ich mich Cameron und Welldone gemeinsam auf eine Weide zu geben, um ihnen ein artgerechtes Leben in einer grossen Herde zu ermöglichen. Ich wollte einfach damit abschliessen und sie frei geben.

Cameron und Welldone sind nun auch nach einem Monat immer noch beieinander, aber nicht beste Freunde. Der liebe Cameron erstaunte die Besitzerin der Weide mit seinem Feuer und Temperament sehr, aber mir war schon immer klar, dass ihn nichts glücklicher machen würde, als auf seine Herde aufpassen zu dürfen. Natürlich machte ich mir um Welldone grosse Sorgen, leide auch immer noch still vor mich hin. Doch flüsterte ich ihm zu, dass er nicht mehr die Aufgabe hat, sich um mich zu kümmern und mir zu helfen. Schliesslich war er genug lange mein Therapeut, jetzt sollen seine einzigen Probleme nur noch pferdiger Natur sein. Von Followern und Freunden, deren Pferde auch bei Welldone und Cameron stehen, habe ich schon aktuelle Fotos zugeschickt bekommen. Sie sind beide kugelrund und sehen wirklich glücklich aus. Im Winter werde ich sie besuchen gehen und mir ein Bild über ihren Zustand machen.

 

Nun bin ich Gott sei Dank ja nicht ganz ohne Pferde. Der kleine Django hilft mir sehr und füllt die Lücke von Cameron und Welldone, er macht sich wirklich gut und lernt fleissig dazu. Wir haben vor einem Monat mit ihm den Stall gewechselt, da uns der Pensionspreis zu teuer wurde für den Kleinen.

Auch nicht zu vergessen ist der Quarter Horse Wallach meiner Mutter mit dem Spitznamen «Goldy». Nächstes Jahr wird er drei Jahre alt, aber momentan geniesst er noch die Fohlenweide. Mit ihm erfüllte sich meine Mutter nicht nur sich den Traum eines blauäugigen Pferdes, sondern erfüllt ebenfalls meinen Traum, mein erstes eigenes Pferd alleine auszubilden. Ich arbeite 2-3x im Monat mit ihm und bringe ihm spielerisch die Basics bei, er ist unheimlich verspielt und neugierig. Er lässt sich schon sehr gut führen, auch schon die ersten 100 Meter im Gelände, weg von seinem vertrauten Umfeld.. Auch Hufe auskratzen, mit Wasser Abspritzen und putzen lassen gehören schon in sein Repertoire. Da er unheimlich schnell lernt und mutig ist, muss ich aufpassen, nicht zu viel von ihm zu verlangen. Aber bisher haben wir das einwandfrei im Griff und es macht mir unheimlich viel Spass. Da ich ihn für meine Mutter ausbilde, muss er für ängstliche Reiter kompatibel werden. Grossen Wert lege ich dennoch drauf, dass er an allem Freude behält und nicht unterdrückt wird. Schliesslich soll er genau so grosse Freude an uns haben, wie wir an ihm!

Doch nicht nur Django und Goldy haben mich zurück in die Pferdewelt geholt, auch meine Mutter hat Grosses dazu beigetragen. Sie war nicht nur immer eine grosse Unterstützung, sondern erfüllte uns einen weiteren grossen Traum. Ein eigenes Haus mit einem kleinen Stall.

Somit ziehen wir Anfang nächsten Jahres um und haben endlich unser eigenes kleines (Pferde) Reich! Natürlich werde ich euch darüber auf dem Laufenden halten!

Somit seht ihr, wie viel in letzter Zeit passiert ist und ich das alles erst einmal wieder ordnen musste. Ich bin wirklich glücklich, wie es momentan wieder läuft, da es all unseren Pferden wirklich sehr gut geht.

 

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Danke für eure Treue und euer Interesse, ich bin euch wirklich dankbar über eure vielen tollen und aufmunternden Worte in dieser turbulenten Zeit!

  • Laura

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