Speedy Gonzales im Gelände? Meine Tipps & Tricks
Goldy ist mit Vorliebe im Eiltempo im Gelände unterwegs. Auspowern half nicht viel. Seine Devise lautet: Umso schneller, umso besser! Ich selbst mag es auch nicht ein Schneckenrennen zu vollführen im Gelände, aber das Pferd soll entspannt am langen Zügel gehen. Einem aufgeregtem Pferd Ruhe nahezubringen ist wie ein Sack Flöhe zu hüten. Dennoch ist es unglaublich wichtig für die psychische und physische Seite des Pferdes. Für Pferde ist es wichtig, dass ihr Körper nicht für lange Zeit auf dem Stresslevel funktionieren.
Unter Stress verkrampfen sich die Muskeln. Folgen davon sind Verspannungen und eine feste Muskulatur. Ausreiten soll die Muskulatur lockern und unterschiedliche muskuläre Regionen aufbauen. Von der psychischen Seite betrachtet ist das Ausreiten eine unschlagbare Möglichkeit, um den Kopf zu lüften und die Seele baumeln zu lassen. Doch ein im Gelände heisses Pferd schüttet über die ganze Zeit das Stresshormon Adrenalin aus. Kleinste Störfaktoren können zum Durchbrennen animieren, weil der Fluchtinstinkt aktiviert ist. Doch auch die Psyche des Pferdes leidet darunter.
Goldys Sicherungen sind noch nie durchgebrannt, aber waren öfters angekokelt. Für mich waren und sind solche Ausritte immer reine Strapazen. Anfangs habe ich ausprobiert ihn auszulasten nach seinem Tempo. Doch die Ausritte endeten eben nie ausgelastet, sondern mit einem noch höheren Energieniveau. Zum Glück habe ich nun den Dreh nach Jahren raus. Dies brauchte solange, weil er noch PSSM Typ 1 hat und deshalb ein Spiel aus vielen verschiedenen Faktoren war. Hier möchte ich aber Tipps für „gesunde“ Pferde weitergeben, welche einfach nur „heisse Öfen“ sind.
Im Gelände wird Schritt geritten. Bei mir dauert es meist 2 Wochen, bis Goldy entspannt schrittet. Es gibt keinen Trab, solange Goldy nicht entspannt Schritt geht. Es wird nur getrabt, solange der Trab nicht hastig wird. Ist dies der Fall, dann wird der gesamte Ausritt im Schritt gemacht. Anfangs waren es keine 50m. Mittlerweile kann ich längere Strecken traben. Galopp gibt es erst, sobald die längeren Trabstrecken entspannt ablaufen. Unbedingt mit sehr kurzen Einheiten anfangen. Bei uns waren es max. 3-4 Galoppsprünge. Danach direkt in den Schritt. Bleibt der Schritt weiterhin ruhig, dann war es nicht zu viel Galopp. Gegenteiligen Falls war der Galopp noch zu früh und die nächsten Tage wird nur getrabt.
Pferde wie Goldy mögen das Tempo und auch das Gelände sehr. Euphorie und Motivation werden zu einem explosiven Cocktail. Oftmals wird in der Ausbildung verpasst, dass solche Pferde intensiver an der Nervenstärke gefördert werden müssen.
Probiert diesen Weg konsequent aus und bald habt ihr ein nervenstarkes Pferd an eurer Seite!
0 Kommentare