Hofgeflüster Pferdehaltung

Hofgeflüster #2

Hofgeflüster Vol. 2

Ich weiss, dass viele von euch auf meine hofinternen Erfahrungen gespannt wie ein Regenschirm sind. Obwohl ich das Bloggen immer noch liebe – zeittechnisch hat sich nun einiges geändert. 

Erstmal zu den Pferden. Ihnen geht es wirklich sehr gut. Sie haben sich unglaublich schnell eingelebt. Bello und Django geniessen jeden Tag den Sandplatz als Auslauffläche, solange noch kein Offenstall zur Verfügung steht. Goldy hat als selbsternannter Prinz auf der Hoferbse natürlich wieder ein genügend grosser Auslauf. Obwohl Django zu Verstopfungen neigt, macht ihm das Stroh bisher überhaupt nichts. Das Misten morgens hat sich gut eingespielt zwischen meiner Mutter und mir. Die Stallfeesuche läuft auch sehr gut! Hier warten noch einige Vorstellungsgespräche, dann werden wir uns entscheiden. Übrigens sind wir gerade den Pferdestall mit Kameras am Ausrüsten – dazu später mehr. Hab ein RICHTIG tolles Produkt gefunden!

Landwirtschaftlich läuft bisher alles super. Leider bedeutet Winter nicht gleich Pause. Unser Wald braucht viel Pflege. Vor 2 Jahren rasierte wortwörtlich der Borkenkäfer unseren Baumbestand. Etliche Stunden wurden investiert, um neue Bäume zu pflanzen, dies war vor meiner Zeit hier oben. Wir beteiligen uns am Eichenförderungsprojekt. Die Eiche ist enorm wertvoll für die Tierwelt, wobei sich um die 300 Tierarten auf die Eiche spezialisiert haben. Alte Eichen haben in der Baumkrone einiges an Totholz, welches für viele Tiere als Lebensraum sehr wertvoll ist. Natürlich auch für die inländische Wirtschaft ist die Eiche ein sehr gutes Holz zur Verarbeitung. Wie ihr wisst, setzte ich mich für die Biodiversitätsförderung ein, welche ich langsam und stetig mit meinem Team in Angriff nehme. Wir haben ein Stück Ökofläche direkt am Waldrand, welches nicht die optimale Pflanzenzusammensetzung hat. Ich denke, dass dies am Sonnenlichtmangel durch den Wald hervorgerufen wurde. Übrigens dürfen die Ökoflächen nur ab einem bestimmten Zeitpunkt geschnitten werden und nur zwischen dem 1. September sowie 30. November als Weide genutzt werden. Spannend oder? Liegt daran, dass die Flora und Fauna nicht durch unsere Bewirtschaftung „geschädigt“ werden kann. Ich bin wieder abgeschweift – zurück zu unserer Ökofläche. Wir haben diese nun gepflügt UND jetzt kommt das spannende… anstatt mit einer Saatgutmischung diese anzusäen, werden wir Gras von einer unseren hochwertigen Ökoflächen darauf verteilen. Wieso? Nun – jedes Gräslein hat seine bevorzugten Standorte. Somit säen wir nicht unpassende Samen, sondern nehmen die von unserer Umgebung. Zum momentanen Zeitpunkt sieht dieses Stück Land sehr dürftig aus, aber in ein paar Jahren haben wir HOFFENTLICH ein gutes Ergebnis. Jetzt hoffen wir einfach, dass wir auf diesem Landstück keine Placken-Plage bekommen werden. Ich habe gehört, dass die Plackensame bis zu 80 Jahre unter der Erde überleben können – somit könnte es sein, dass durch das Pflügen diese Saukerlchen wieder an Licht und Sonne kommen und den restlichen Pflanzen die Chance nehmen.

Heute haben wir uns mit unserem „Heckenprofi“ getroffen. Dieser hat spezielle Maschinen, welche unsere Hecken schlegelt (Sonderform des Mähens). Wir besprachen unsere neue Ideen bzgl. des Schnitts. Wir möchten die Dorngewächse fördern, welche sehr wertvoll für viele Vögel sind. Gewisse Vögel wie der Neuntöter (Förderprojekt) spiessen ihr Futter wie beispielsweise Insekten an den Dorngewächsen auf und nutzen diese somit als Vorratskammer. Wiederum sind Dorngewächse für Kleintiere ein gutes Versteck für Feinde und auch eine großartige Nistmöglichkeit. Lustigerweise sehe ich in den Hecken so viele Vögel wie sonst nirgends. Nun wollen wir starkwüchsige Sträucher wie der Haselnuss mehr zurückschneiden, dass die Dorngewächse mehr Licht sowie Platz zum Wachsen bekommen. Schnellwüchsige Sträucher wie der Haselnuss wird somit auf den Stock zurückgeschnitten, nachdem unsere Hecke geschnitten wurde. Jetzt suche ich passende Dorngewächse aus für die Anpflanzung nach dem Stockschnitt. Die Jungpflanzen müssen danach regelmässig gepflegt werden, weil ansonsten die schnellwachsenden Sträucher wieder Überhand nehmen. Bisher habe ich die Hundsrose wegen den Hagenbutten im Kopf oder auch der Sanddorn. Mein kleine innere Kräuterhexe reibt sich schon aufgeregt die Hände über dieses Projekt! 

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